Vario

Auf dem Markt gibt es zig verschiedene Varios mit allen möglichen Funktionen. Für wen welches Vario das Passende ist kann kein Mensch sagen. Allerdings sollte man die Betriebsanleitungen dieser "technischen Hilfsmittel" auch mal durchlesen und versuchen zu verstehen. Bei Bräuniger gibt es sogar ein sehr gutes Video, welches die verschiedenen Funktionen der Varios sehr verständlich erklärt. Ich möchte in diesem Artikel mal beschreiben, wie man ein Vario relativ sinnvoll einsetzten kann. Lustigerweise benötigt man dazu kein mega-was-weiss-ich sondern schlicht weg ein Vario mit piep piep wenn's rauf geht, den Sink/Steigwerten in irgendeiner Anzeige (am besten nicht gemittelt sondern blank und echt) und eine einfachen Höhenanzeige.

Zum Kurbeln benötigt man wirklich nur das piep-piep wenn's raufgeht. Nun sind die Hersteller ja clever und liefern uns einige Funktionen mit, die der eine oder andere unbewusst nutz. Z.B. hat Aircotec eine geniale Tonmodulation . In dieser Melodie stecken verschiedene akustische Informationen. Zum einen wird die Stärke des Steigens mittels des piep-piep und zum anderen die Beschleunigung mittels des tütelüt angegeben. Ähnliches machen andere Hersteller auch. Durch die Tonhöhe wird der Steigwert und durch die Frequenz die Beschleunigung angegeben. Aber das nur am Rande. Wenn wir in einem Bart kurbel ist der Mensch sensibler als die Technik. Man kann schon vorher spüren ob das Steigen gleich zunimmt oder ob man nun demnächst aus dem Bart herausfällt, noch bevor das Vario reagieren kann. Man muss also sein Gespür für die Beschleunigung sensibilisieren. Beim Kurbeln in sehr schwacher Thermik ist es nicht sinnvoll immer auf die Steigwerte zu schauen. Viel wichtiger ist es die Höhenangabe im Auge zu behalten. Wenn man sich mal wieder nicht ganz sicher ist, ob die Kurbelei Sinn macht oder nicht, schaut man, bevor man den Thermikkreis ansetzt, kurz auf den Höhenmesser und merkt sich die Höhenangabe. Nun macht man seinen Thermikkreis. Wenn man den Thermikkreis fertig hat schaut man wieder auf den Höhenmesser und überprüft, ob diese Aktion Höhengewinn oder Höhenverlust zur Folge hatte. Es ist sowieso ratsam immer wieder seine Höhe zu kontrollieren um festzustellen ob man nun erfolgreich mit dem Höhengewinn war oder ob man nun eher dem Boden näher kommt. Den Steigwert verwendet man um festzustellen ob man nun die Thermik annimmt oder ob es besser ist, bis zum nächsten Aufwind zu gleiten. Ich persönlich fange erst an zu kreisen, wenn das Vario mindestens 3 Sekunden lang 0,3m/s Steigen anzeigt oder aber den Steigwert von 1,2m/s kurzzeitig ( 1 Sek.lang) erreicht. Danach ist die Anzeige eigentlich nebensache und man hört nur noch auf das Steigen. Zum reinen Zentrieren sind die tatsächlichen Steigwerte auch eher Nebensache. Viel Wichtiger ist die Tendenz ob das Steigen zu- oder abnimmt.
Grundlegend gilt dann: Wenn das Steigen zunimmt, macht man den Kreis etwas weiter, wenn das Steigen etwas abnimmt, macht man den Kreis etwas enger.

Zum Streckenfliegen benötigt man den Höhenmesser. Meistens haben selbst ganz einfache Varios schon zwei Höhenmesser. Das bringt verschiedene Vorteile. Aber am bestens ist es mit nur "einem" Höhenmesser zu fliegen und diesen stellt man auf MSL ein. Das bedeutet das man oben am Startplatz die Startplatzhöhe einstellt. Normalerweise schaut man, bevor man in ein Fluggebiet kommt, mal in eine Karte und sucht sich die Höhen der Gipfel in der Umgebung heraus. Somit kann man während dem Fliegen sich eine ungefähre Vorstellung machen wie hoch man nun über den Gipfeln ist und wieviel man nun noch aufdrehen muss. Wenn man eine bestimmte Höhe erreicht hat und der Meinung ist man könne abfliegen, schaut man kurz auf den Höhenmesser und merkt sich die Abflughöhe. Nun setzt man zum Talsprung an oder fliegt zum nächsten Gipfel. Wenn man an seinem Ziel angekommen ist schaut man wieder auf seinen Höhenmesser. Nun weiss man wieviel Höhe man tatsächlich für diese Gleitstrecke benötigt hat und kann dieses in die nächste Gleitstrecke mit einfliessen lassen.