Bayrische Meisterschaft 2006

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Dies ist nur eine kurze private Zusammenfassung meiner Erlebnisse der Bayrischen Meisterschaft. Mehr findet man auf der offiziellen Webseite. Leider habe ich mitten in der Wettkampf- und OLC Saison nicht so viel Zeit für lange Berichte, denn nächstes Wochenende geht ja schon wieder weiter mit der Deutschen Meisterschaft und dann nahtlos zum World Cup am Millstätter See. Deshalb gibt es nur einen kurzen Abriss über die Bayrische. Die meisten Bilder habe ich von Ralf Schlöffel bekommen, ihm gebührt also Dank & Ehre dafür: Ich selbst habe meist genug mit dem Fliegen zu tun gehabt, da ist Ralf einfach nochmal 2 Nummern cooler ;-)

Eine Traumwoche

Vorab mein Fazit: Es war eine echt schöne Woche! Ich bin jeden Tag geflogen, an manchen Tagen waren die Startbedingungen nicht für ein so grosses Feld geeignet, und der Task wurde abgesagt, an anderen wurde die Aufgabe wegen starkem Wind gecancelled oder gestoppt, aber immerhin gab es 4 gültige Durchgänge, darunter der längste Task, der jemals von Deutschland aus geflogen wurde! Mindestens genauso toll wie das Wetter waren aber die Leute die mitflogen, und natürlich besonders die, die alles drumherum organisierten!

     
  
    Traumhafte Bedingungen             Der Wallberg                      Sonne im Tegernsee         Nette Leute, z.B. Tom & Olaf

Der erste Tag: Bermudadreieck über Rottach?

Der Tag begann mit einer recht niedrigen Basis. Deswegen wurde nur eine kleine Lokale Aufgabe ausgeschrieben: 2 kleine Dreiecke im Talkessel direkt über Rottach-Egern. Ausserdem entschloss man sich für ein Elapsed Time Race, sprich, man konnte nach der Startfensteröffnung beliebig oft in den 1Km Radius um den Start (Kirche in Rottach) einfliegen um sich eine Startzeit zu holen. Vorteil: Es muss nicht das ganze Starterfeld um einen Kreis herum eng warten, bis es los geht.

Das besondere am Tag war eigentlich, dass Südwind aus den beiden Tälern westlich und östlich des Wallbergs floss und mit einem schwachen Bayerischen Wind aus Norden konvergierte. Deshalb war direkt über Rottach eine Zone des Steigens, die mal hier und mal dort stärker stieg, überall sonst sank es eigentlich nur. Das mussten alle erstmal verstehen und so haben sich viele Leute eine 2. Startzeit geholt. Knackpunkt war dann eigentlich nur, mit genug Höhe an die Alm Baumgarten zu kommen, denn dort schwappte der Wind von SüdOst drüber. Wer zu tief war wurde einfach runtergewaschen und viele mussten dort am Fuss des Hügels landen. So 'frass' dieses "Bermudadreieck" leider auch ziemlich viele gute Piloten.

Insgesamt eine nette, etwas kniffelige Aufgabe, und für einen Tag, von dem keiner Wetter-mässig irgendetwas erwartet hatte echt spannend! Sahnehäubchen für mich dabei: Ich habe mir 3 mal eine Startzeit geholt, bevor ich zufrieden mit den Bedingungen war, und die Aufgabe feritg flog. Es hat sich ausgezahlt, so wählerisch zu sein, denn ich kam mit dieser Taktik und etwas Glück auf Platz 1 an diesem Tag :-)


über den Wolken ....

Am 2. Tag war eine Aufgabe zur Rofanbahn und zurück angesagt. Die Schwierigkeit war dabei der Westwind, der in 3000m Höhe mit 30Km blies. Ich bin mit ein paar anderen in einem guten Bart aufgedreht, und wir erwarteten nun beim Gleiten gut zu saufen. Doch dann stieg es immer weiter, vor der Wolke, ohne Wolken, überall. Wir standen im Gas, hatten nur noch 15Km Vorwärtsfahrt, und stiegen immer weiter, bis 3570m. Die Wolken waren teils weit unter uns, ein echt absurdes Bild für uns motorlose Flieger. Noch weiter darunter konnte man immer wieder andere Schirme sehen, die uns "unterholten": saudumm gelaufen, denn unten war der Wind weit schwächer! Aber wie runterkommen, wenn es nur hoch geht? Abspiralen in 35km Wind? Auch uneffektiv... Naja irgendwann ging es doch wieder gen Boden, und wir reihten uns in die Hinterbänklerplätze ein, um den Rest des Rennens zu fliegen.                  (Bilder von Ralf Schlöffel)

          
   
               Flughöhen bis 300m über der Basis!!!           -> Zufrieden grinsend: Ralf Schlöffel       Der Flug im OLC

Nur Oliver Rössel erwischte es von uns dann ein paar mal sehr gut und clever und konnte zum Führungspulk aufschliessen, um schliesslich das Rennen zu gewinnen: Glückwunsch und Hochachtung!

Der längste Task...

...der je in Deutschland geflogen wurde! Das ist doch mal ein tolles Superlativ für diese Meisterschaft!
An diesem Tag war klar, dass es Hammer-Bedingungen geben würde, also traute sich das Tasksetting-Kommitee diese weite Aufgabe von 117Km bis nach Innsbruck auszuschreiben. Hin zu's ging es gegen den Wind etwas zäh, zurück dafür dann umso schneller. Für viele Leute, auch langjährige Piloten, war das der weiteste Flug, den sie bis dahin je gemacht hatten. Umso erstaunlicher, dass sagenhafte 65 Piloten ins Ziel kamen, darunter viele German-Cup Piloten, für die das eine irre Leistung war!               (Bilder von Ralf Schlöffel)

          
            
 Ulli überm Inntal             überm Achensee   Hannes Papesh in Innsbruck schaut mit seinem
                                                                                       Fernglas hoch (er ist hier ca.1,2 Pixel gross ;-)

An den weiteren Tagen gab es nicht mehr so viel Spannendes zu berichten, die Aufgaben waren auch kürzer.
Was mit noch hervorhebenswert schien, war das Engagement von Norman Lauschs Eltern, die am letzten Tag mit einer ungeheuren Menge original Thüringer Bratwürste anreiste um alle Piloten zu versorgen. Vater Lausch stand persönlich hinterm Grill, und unter dem Motto "Fliegen!!!!! Alles andere ist Wurscht!"  bewirteten sie uns in solch lieber Weise, dass alle Anwesenden ganz gerührt waren!

Ergebnisse

Alle Ergebnisse findet man hier. Als Ausschnitt nur mal die Overall-Liste: Ich kam letztlich auf Platz 8 (von 100) worüber ich angesichts des wirklich guten Teilnehmerfeldes sehr happy bin!

     

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